Rehabilitationssport bietet Ihnen die Möglichkeit gemeinsam mit anderen durch Bewegung, Spiel und Sport Ihre Bewegungsfähigkeit zu verbessern, den Verlauf von Krankheiten positiv zu beeinflussen und damit besser am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Er kommt grundsätzlich für alle Menschen mit oder mit drohender Behinderung sowie mit chronischer Erkrankung in Frage.

Die gesetzlich definierte Leistung "Rehabilitationssport" bieten der Deutsche Behindertensportverband (DBS) und seine Landesverbände an. DIe Gruppen sind nach bundesweit einheitlichen Kriterien anerkannt. Die Qualität in den Sportgruppen wird durch die bereuende Ärztin/den betreuenden Arzt und die qualifizierte Übungsleiterin/den qualifizierten Übungsleiter sichergestellt. Die Art und Intensität des Rehabilitationssports wird anhand einer ärztlichen Verordnung festgelegt.

Ziele des Rehasports

Rehabilitationssport hat das Ziel, Ihre Ausdauer und Kraft, Koordination und Flexibilität zu verbessern, Ihr Selbstbewusstsein, insbesondere auch das Selbstbewusstsein von behinderten oder von Behinderung bedrohten Frauen und Mädchen, zu stärken und Ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten.

Hilfe zur Selbsthilfe hat das Ziel, Ihre eigene Verantwortlichkeit für Ihre Gesundheit zu stärken und Sie zum langfristigen, selbstständigen und eigenverantwortlichen Bewegungstraining zu motivieren.

Welche Sportarten werden angeboten?

Die Sportarten Gymnastik, Leichtathletik, Schwimmen und Bewegungsspiele in Gruppen sind als Rehabilitationssportarten festgelegt, soweit es sich um Übungen handlet, mit denen das Ziel des Rehabiliationssports erreicht werden kann. Geeignete Übungsinhalte anderer Sportarten (z. B. Elemente aus Judo, Karate, Entspannungsübungen) können in die Übungsveranstaltung eingebunden werden.

Übungen zur Stärkung des Selbstbewusstseins, insbesondere für Mädchen und Frauen mit oder mit drohender Behinderung, stellen eine besondere FOrm des Rehabilitationssports dar und können eigenständig verordnet werden.

Wo können Sie Rehabilitationssport machen?

Rehabilitationssport können Sie in vielen Vereinen des DBS betreiben, in denen auf Ihre individuellen Einschränkungen angespasste Sportmöglichkeiten angeboten werden. Die 17 Landesverbände des DBS helfen Ihnen gerne bei der Suche nach einem Verein in Ihrer Nähe. Die Adresse Ihres Landesverbandes finden Sie auf unserer Internetseite oder rufen Sie uns direkt an.

Wie lange können Sie Rehabilitationssport machen?

Grundsätzlich ist die Verordnung von Rehabilitationssport zeitlich begrenzt. Alle unten stehenden Angaben sind Richtwerte:

  • Regelfall: 50 Übungseinheiten (ÜE) innerhalb von 18 Monaten. Bei einer Bewilligung von weniger als 50 ÜE ist der vorgenannte Zeitraum angemessen zu verkürzen, um die Zielsetzung des Rehabilitationssports zu erreichen.
  • Bei bestimmten Indikationen: 120 ÜE/36 Monate
  • Herzgruppen: 90 ÜE/24 Monate
    Jugendliche/Kinder: 120 ÜE/24 Monate
    Eine weitere Verordung ist bei bestimmtem kardiologischen Befund möglich.
  • Bei kognitiver oder psychischer Beeinträchtigung: Erst- bzw. weitere Verordnungen sollten 120 ÜE/36 Monate nicht überschreiten
  • Übungen zur Stärkung des Selbstbewusstseins insbesondere von Mädchen und Frauen mit oder mit drohender Behinderung: 28 ÜE
  • Eine längere Leistungsdauer ist nach Einzelfallprüfung möglich, wenn die Leistungen notwendig, geeignet und wirtschaftlich sind

Sprechen Sie mit Ihrer behandelden Ärztin/Ihrem behandeldem Arzt, ob Rehabilitationssport für die in Frage kommt.